Was ist XMPP?
XMPP (Extensible Messaging and Presence Protocol) - auch “Jabber” genannt - ist ein Protokoll zum Austausch von Nachrichten über das Internet.
Am einfachsten lassen sich Prinzip und Vorteile von XMPP erklären, indem man es mit der E-Mail vergleicht: Wer ein E-Mail Postfach anlegen will, kann sich einen passenden Anbieter (E-Mail-Provider) suchen und dort ein Konto eröffnen, z.B. bei gmx.de, yahoo.com oder web.de. Der Kontoname bildet zusammen mit der Anbieter-Adresse die E-Mail-Adresse: “ich@anbieter.de”. Der Austausch von E-Mails zwischen Nutzern verschiedener Anbieter ist dabei kein Problem: Ein GMX-Nutzer kann einem Web.de-Nutzer ohne weiteres eine E-Mail schreiben: Ähnlich wie bei Länder-übergreifender Post sorgen die Anbieter für einen Nachrichtenaustausch untereinander, ohne dass sich ein Nutzer darum kümmern muss. Die Vorteile liegen klar auf der Hand: Der Nutzer kann sich seinen Anbieter frei aussuchen - und trotzdem ist E-Mail ein System, in dem jeder mit jedem kommunizieren kann. Außer einem E-Mail-Konto bei einem beliebigen Anbieter und der Adresse des Empfängers ist für den Nachrichtenversand nichts nötig.
Fast analog verhält es sich mit XMPP: Man kann sich XMPP vorstellen wie E-Mail - nur für sog. “Instant messaging”, also Sofortnachrichten/Chat. Ein XMPP-Chat hat dieselben grundlegenden Funktionen, wie man sie auch von anderen Chat-Systemen wie ehem. ICQ, Facebook Chat oder WhatsApp kennt. Mit einem entscheidenden Unterschied: Wie bei E-Mail ist man auch bei XMPP in der Wahl seines Account-Anbieters (Providers) frei. Hat man einen vertrauenswürdigen Anbieter gefunden, kann man sich auch hier einen Account “ich@anbieter.de” erstellen. Mit diesem Account kann man Chat-Nachrichten an andere XMPP-Nutzer schreiben oder empfangen. Eine XMPP-Adresse sieht genauso aus wie eine E-Mail-Adresse. (Die darunter liegende Technik ist allerdings eine andere.)
Wer einen E-Mail-Account hat, kann diesen auf verschiedenen Endgeräten und mit verschiedenen Mailprogrammen (Mailclients) nutzen: Man ist in der Wahl des Zugriffs frei. Genauso ist es auch bei XMPP: Für verschiedene Smartphone- und Desktopbetriebssysteme wie Android, iOS, Windows, Linux und MacOS gibt es sog. XMPP-Clients, über die man sich mit seinem XMPP-Account verbinden kann. Diese erlauben es, Nachrichten mit anderen Benutzern auszutauschen. Das kann auch gleichzeitig auf verschiedenen Geräten geschehen: Mit XMPP kannst du auf Deinem Handy und deinem Desktop-Computer gleichzeitig erreichbar sein und auf deine Unterhaltungen zugreifen. Du kannst einen XMPP-Client wählen, der Dir gefällt (oder sogar einen eigenen entwickeln, wenn Du programmieren kannst) - es gibt keine Firmenbindung. XMPP “gehört” niemandem sonst, als den Nutzern selbst.
Wieso XMPP nutzen?
XMPP ist vor allem bei WhatsApp-Kritikern beliebt, weil es eine freie, unabhängige und Datenschutz-freundliche Alternative darstellt. Wenn Du mehr dazu wissen willst, wieso einige Menschen lieber das XMPP-Netzwerk statt WhatsApp nutzen, kannst Du Dir diesen Beitrag ansehen: “Hast du WhatsApp?”
Klingt interessant?
Erstelle Dir einen Account und probiere es gleich aus! Am besten lässt sich XMPP zusammen mit Freunden und Familie testen. Alles, was du dazu brauchst, ist ein XMPP-Account und ein sog. XMPP-Client, über den Du Nachrichten austauschen kannst. Client-Empfehlungen für Windows, Linux und Android findest du im FAQ.
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